PROJEKTPARTNER
Schuessler-Plan (Tragwerksplanung)
AUSZEICHNUNGEN / AWARDS
BDA Regionalpreis 2015 Niederbayern Oberpfalz
Deutscher Brückenbaupreis 2014
Fotos © Hanns Joosten (außer Fotos 1, 7, & 9)
Im Zuge der
Landesgartenschau 2013, Natur in Tirschenreuth wird durch die
Spannbandbrücke eine städtebauliche Verbindung hergestellt. Die
Spannbandbrücke ist als Fuß- und Radwegbrücke von übergeordneter
städtebaulicher Bedeutung. Der Mittelpunkt der Altstadt, der
Maximiliansplatz wird mit dem Fischhof, dem Ortsteil Lohnsitz und dem
Freizeitgelände verbunden. Durch die Konstruktion des Spannbandes
besitzt die Brücke bis auf die zwei 25 mm starken Spannbänder
keinen Unterbau. Der Blick über den Teich unter der Brücke hindurch
wird durch keinen Träger oder Pfeiler eingeschränkt. Die flache
Bogenform der Brücke tritt in Dialog mit der bestehenden,
denkmalgeschützten Fischhofbrücke. Allerdings ist die
Spannbandbrücke mit ihrer Konstruktion und Formensprache ein
eigenständiges Bauwerk das seine Entstehung in 21. Jahrhundert nicht
versteckt. Der „Holzkörper“ der Brücke steht im Bezug zu der
Bedeutung des Holzes in der Geschichte und im Namen der Stadt
Tirschenreuth, nimmt aber auch direkten Bezug auf die Anwendung von
unbehandeltem Holz in der regionalen Architektur. Die Beweglichkeit
der Spannbandbrücke und vertikale Anordnung der Hölzer des
Geländers erinnern an bewegtes Schilf am Ufer.
Die
Spannbandbrücke hat eine Spannweite von 75 m, d.h. von 2x 37,5
Metern. An den jeweiligen Ufern befinden sich zwei Wiederlager, über
die die Kräfte der Spannbänder in die Fundamente eingeleitet
werden. Die
sichtbaren Bereiche der Wiederlager werden in hochwertiger
Sichtbetonqualität ausgeführt. Die
Spannbänder bestehen aus hochfestem Stahl und besitzen einen
Querschnitt von 500 x 25 mm. In der
Mitte der Brücke bildet eine V-förmige Stahlkonstruktion ein
drittes Auflager für die Spannbänder. Dieser Sattel bildet den
Hochpunkt der Brücke. Für
die Spannbänder ergeben sich in den beiden Feldern Durchbiegungen
entsprechend einer Seillinie. Eine
Steigung auf der Brücke durch die Bogenverläufe von mehr als ca. 6%
wird vermieden. Die Brücke ist 3,90 m breit, zwischen den Geländern
beträgt die lichte Breite der Brücke 3,50 m. Die Geländer der
Brücke bestehen aus 160x20x9 cm starken vertikalen Holzpfosten. Der
Abstand zwischen den Holzpfosten beträgt ca. 10 cm. Die Lauffläche
der Brücke besteht aus 390x18x16 cm starken Hölzern. Die
Holzkonstruktion besteht aus Berglärchenholz aus dem nahe gelegenen
Altvatergebirge. Versetzte Einbauleuchten, montiert in Aussparungen
in den Geländerhölzern, erzeugen eine gleichmäßige Beleuchtung
des Weges über die Brücke. Durch die extreme Reduzierung des
Brückenkörpers auf zwei Elemente, Brüstungsstab und Bohle konnte
der Holzbau der Brücke sehr kostengünstig in sehr kurzer Bauzeit
hergestellt werden. Die
Holzelemente wurden konstruktiv zu „Paketen“ zusammengefasst und
innerhalb von vier Tagen auf dem Spannband montiert.